Liebe und Sexualität

  • Bisher bin ich nicht mal auf die Idee gekommen, dass das auch eine Rolle spielen könnte.
    Aber ich habe mich auch generell noch nicht so mit dem Thema Wachkoma beschäftigt, wenn ich ehrlich bin.
    Allerdings wird dort ja auch erklärt das Sexualität als solches wie es die meisten Menschen verstehen gar nicht geht. Das wäre dann Missbrauch oder wie auch immer man es genau nennt.
    Das es allerdings sehr wichtig ist, einen Menschen auch zu berühren, zu kuscheln etc. auch wenn er im Wachkoma liegt erscheint mir sehr logisch. Das gleiche ist ja bei Säuglingen zu 99% auch (ich vermute mal es gibt ein paar Ausnahmen die auch als Säuglinge absolut nicht kuscheln wollen).
    Muss da gerade an dieses eine Experiment denken, das glaube ich im 3. Reich mit Säuglingen durchgeführt wurde. Ich habe mich nie sehr genau damit beschäftigt, weiß nur grob das es darum ging, das Säuglinge zwar gefüttert und gesäubert / gewickelt wurden, aber ansonsten keine Aufmerksamkeit, Zuneigung oder ähnliches bekamen. So weit ich das weiß sind alle Säuglinge nach einiger Zeit gestorben.
    Das Experiment als solches finde ich natürlich schrecklich, aber es zeigt eben auch sehr deutlich wie wichtig Nähe, vor allem auch körperliche Nähe ist.

  • Zur Sache Baden-Württemberg!
    Sex auf Rezept für Pflegebedürftige?
    12.1.2017 | 6:12 min
    Verfügbar bis: 12.1.2018


    VIDEO:
    http://swrmediathek.de/player.…00-11e6-8e1e-005056a12b4c



    Andreas Vega hat auf eine Sendung in Zur Sache Baden-Württemberg zum
    Thema hingewiesen, in der auch über seine Meinung zum Thema berichtet wird.
    http://www.kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/35326/Zur-Sache-Sex-auf-Rezept-für-Pflegebedürftige.htm


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • Sex auf REZEPT...


    mal ganz beiläufig und eine total verhasste Zuständigkeitsfrage...


    gehört das nicht viel eher in den Gedanken der Teilhabe/ eines Ausgleiches... das ist natürlich bei den berechtigten unterschiedlichen Wünschen und Betrachtungen nicht existentiell relevant,
    aber spätestens bei der Frage von Forderungen müsste es ja eine klare Zuordnung geben, da Ansprüche/ Widersprüche/ Klagen scheitern könnten...


    J
    onna
    ~~~~~~~~~~
    mit Jesper und Felix *2006 (Down Syndrom PLUS, gehörlos und weitere Baustellchen...)




  • Kinopremiere war am 16.11.2016


    Der Dokumentarfilm "Love & Sex & Rocknrollstuhl" erzählt von der Einsamkeit, von dem Wunsch nach einem erfüllten Leben und der Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität.
    Und er erzählt die Geschichten von vier selbstbewussten, mutigen Menschen, die mit einer starken, körperlichen Behinderung leben -Nicola, Stefan, Wiebke und Emanuel.
    Während Stefan in einer Umgebung lebt, die ihm nicht genügend Sicherheit gibt, um offen über seinen Wunsch nach Liebe und Sexualität sprechen zu können, wohnt Wiebke gemeinsam mit ihren Freunden und mit täglicher, persönlicher Assistenz, in einem behindertengerecht gebauten Eigentumshaus.
    Emanuel hat es, nach seiner Gehirnblutung, die ihn nahezu bewegungsunfähig gemacht hatte, geschafft, wieder allein in einer kleinen Wohnung leben zu können. Nicola hingegen lebt mit 24 Stunden Assistenz, in einem Haus für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung.
    Alle vier sind mutig genug, um sich nicht mit dem status quo zufrieden zu geben. Sie wollen ihre Sexualität leben und begegnen sich aus diesem Grund bei einem Erotikworkshop für Menschen mit Behinderung. Ihre Erfahrungen, die sie dort machen und ihre Gedanken sind unterschiedlich, doch
    das Streben nach Selbstbestimmtheit und die Sehnsucht nach Liebe und Wärme verbindet alle miteinander.


    http://lalieproduktion.de/love.html

    Trailer Love & Sex & Rocknrollstuhl

    https://www.bing.com/search?q=…=DE&setlang=de-DE&PC=LCTS




    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • 25. Januar 2017


    Von wegen „Sex auf Rezept“:
    So arbeitet eine Sexualbegleiterin wirklich
    Ute Himmelsbach hilft Menschen mit Behinderung, Nähe, Zärtlichkeit und
    Sexualität zu erleben. Manche ihrer Kund*innen begleitet sie bis in den Tod....


    ..."Mit 18 hatte Markus* seine Sexualbegleiterin Ute Himmelsbach zum ersten Mal
    getroffen. „Er wusste, dass er nicht mehr lange leben wird“, erzählt sie.
    „Und er hat sich die Sexualbegleitung gewünscht. Er hatte einen starken Willen.“...


    http://ze.tt/von-wegen-sex-auf…ev_int&utm_medium=zett_sf


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • Monika, danke für den Link. Dieser Artikel macht den Unterschied zwischen Prostitution und Sexualbegleitung deutlich. Sehr lesenswerter Artikel.


    Zitat aus Monikas Link:
    "Selbstverständlich haben auch Frauen mit körperlicher oder geistiger Behinderung sexuelle Bedürfnisse. „Aber bei ihnen ist das anscheinend nicht so selbstverständlich.“
    http://ze.tt/von-wegen-sex-auf…ev_int&utm_medium=zett_sf


    Wird behinderten Frauen aus verschiedenen Gründen die Sexualität noch mehr verwehrt als den Männern? Ich denke, bei den Angehörigen und Betreuern behinderter Frauen spielen noch mehr Ängste vor Missbrauch mit hinein als bei Männern.
    Vielleicht äußern behinderte Frauen ihre sexuellen Wünsche auch nicht so stark und deutlich.

  • Ich muss schon sagen, das es mich sehr verwundert, das immer von Sex und Prostitution gesprochen wird.
    Ich selber habe beim googeln im Netz noch NIE etwas davon gelesen das SexualbegleiterInnen Geschlechtsverkehr / Prostitution anbieten.
    Schon erstaunlich, dass dieser Beruf dann auf diese "Kleinigkeit" reduziert wird, obwohl es so viel mehr ist.


    Etwas fand ich im Artikel aber richtig gut. Das Thema Frauen und Sexualbegleiter. Die meiste Zeit wird immer nur von Männern und Sexualbegleiterinnen gesprochen. Das fand ich persönlich etwas einseitig!


    Zitat

    Gleichzeitig beklagt sie, dass es zu wenige Sexualbegleiter*innen gibt. „Wir brauchen dringend Nachwuchs“, sagt Ute Himmelsbach. Besonders an männlichen Sexualbegleitern fehle es. „Dass es so wenige gibt, heißt nicht, dass es keinen Bedarf gäbe“, stellt sie klar. Selbstverständlich haben auch Frauen mit körperlicher oder geistiger Behinderung sexuelle Bedürfnisse. „Aber bei ihnen ist das anscheinend nicht so selbstverständlich.“

  • 6. April 2017

    Raúl Krauthausen über Sexualität und Behinderung


    Der Aktivist verrät persönliche Erfahrungen wie die
    Angst vor dem ersten Mal und anderes mehr.
    VIDEO:
    http://rollingplanet.net/raul-…ualitaet-und-behinderung/


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • LiebesLeben (PDF)
    Was ist die schönste Sache der Welt? - Das Verliebtsein? - Sex? - Wenn es um Lust und Liebe geht, schlägt unsere Seele schnell ein Zauber in seinen Bann, der sich gar nicht so leicht beschreiben lässt. Liebe, Sexualität und Partnerschaft sind die Schwerpunkte dieser Ausgabe der PUNKT UND KREIS. Ingeborg Woitsch geht in ihrem Beitrag "Die schönste Sache der Welt" Eros und Erotik auf den Grund, Petra Schyma erklärt in "Sex - was ist das?" die Sexualität in einfacher Sprache, Eric Jones, Hans Wagenmann und Sonja Zausch, sowie Nora Wallach beleuchten in ihren Artikeln Nähe, Beziehung, Kommunikation und Partnersuche.
    http://www.verband-anthro.de/m…anni_2016_LiebesLeben.pdf


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • bvkm


    Leben pur – Liebe, Nähe, Sexualität
    Das Thema Sexualität ist in den Medien alltäglich und weit verbreitet. Wenn es um behinderte Menschen geht, gibt es allerdings viele Tabus, insbesondere bei Menschen mit Komplexer Behinderung. Da aber genau diese Personengruppe alltäglich massive Eingriffe in ihre Intimsphäre erdulden muss, weil sie sehr umfangreiche Unterstützung benötigt, muss die Thematik dringend aufgegriffen werden. In den interdisziplinären Beiträgen (Pädagogik, Medizin, Pflege) werden konkrete Problembereiche angesprochen und Lösungen angeboten. Es geht um Pflege, um die Möglichkeiten und Grenzen in der Bedürfnisbefriedigung von Jugendlichen mit schweren Behinderungen, um „Elternarbeit“, „Sexualassistenz“ oder „Menschen im Wachkoma“, um rechtliche Fragestellungen und die Prävention von Gewalt im Alltag auf institutioneller Ebene, die Gestaltung einer Körpererfahrungsgruppe, das sexualpädagogische Konzept einer Wohneinrichtung und einen Betroffenenbericht....
    http://bvkm.de/produkt/leben-pur-liebe-naehe-sexualitaet/


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • Monika, es ist gut, dass du das Thema noch einmal aus der Versenkung holst.
    Ich finde es sehr wichtig, immer wieder zu erklären, was Sexualassistenz bzw. Sexualbegleitung ist, denn viele Leute setzen Sexualassistenz- bzw. Begleitung mit Prostitution gleich. Aufklärung ist also unbedingt nötig!

  • In dem Artikel heißt es:


    Zitat von "Augsburger-Allgemeine"

    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Männer mit Körperbehinderungen in normalen Partnerbörsen zwar hübsche Mädels kennenlernen. Aber dann ist Sense, sobald die Behinderung zur Sprache kommt. Und Menschen mit Mehrfachbehinderungen haben gleich gar keine Chance“, sagt Streicher.


    Dass in vielen Partnerbörsen und Singleforen ein (ich sags mal so) rauher Umgangston herrscht und die Menschen dort, Männer wie Frauen, oft gnadenlose Ansprüche haben, das ist mir bekannt.


    Aber ist es wikrlich so schlimm, wie hier dargestellt, dass Menschen mit Behinderungen dort praktisch überhaupt keine Chance haben?

  • Einen ausführlicheren Artikel zu der Partnerbörse "Herzenssache" findet man hier:


    ..."Was kostet es ?
    Im ersten Jahr kostet es für die Männer 20 Euro. Die Frauen zahlen im ersten Jahr nichts. Ab dem zweiten Jahr zahlt man für die Mitgliedschaft 12 Euro im Jahr.


    Künftig sollen sich Interessenten leichter und auch selbst registrieren und die Mitarbeiter die Börse leichter verwalten können. Am direkten Kontakt zu den drei „Herzenssache“-Vermittlern ändert das aber nichts. Auch aus Sicherheitsgründen. Außenstehende haben keinen Zugriff auf die Profile der Mitglieder. Und einen Zugang gibt es nur nach einem direkten Kontakt mit einem der drei Vermittler."....

    http://rollingplanet.net/herze…der-bedarf-sehr-hoch-ist/




    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • Aber ist es wikrlich so schlimm, wie hier dargestellt, dass Menschen mit Behinderungen dort praktisch überhaupt keine Chance haben?


    Ich denke viele Menschen haben einfach Berührungsängste.
    Sie können sich oft gar nicht vorstellen das behinderte Menschen,
    genau so gut oder eben genau so schlecht, eine Partnerschaft
    leben können wie auch nicht behinderte Menschen.


    Sind wir hier nicht wieder bei dem Thema "Inklusion"...
    ...behinderte Menschen gehören in unserer Gesellschaft
    eben noch nicht so einfach ganz selbstverständlich dazu. :icon_confused



    Aber es gibt auch hier positive Geschichten ;) :


    Behinderung verhindert Liebe nicht


    Auf 2sames.de sind Beziehungen zwischen Partnern mit und ohne Behinderung dokumentiert.
    Ziel des Projektes ist es, Schwellenängste abbauen. Die unterhaltsamen Geschichten der
    Beziehungen zeigen, dass barrierefreie Beziehungen genauso sind wie auch die Fussgänger
    eine Beziehung erleben......
    https://www.myhandicap.de/part…g/beziehung/liebe/2sames/




    Zweisames – oder kurz 2sames - ist ein Dokumentationsprojekt über Paare mit einem
    behinderten und einem nichtbehinderten Menschen.


    Die Paare erzählen hier ihre Kennenlerngeschichte. Aber auch Menschen, die nicht
    in einer solchen Partnerschaft leben, können uns ihre Erfahrungen zum Thema Beziehung
    und Behinderung mitteilen......
    http://2sames.de/

    Eine Beziehung mit einem behinderten Partner funktioniert nicht anders als mit einem
    nichtbehinderten Partner. Doch aus Unwissenheit können sich viele so etwas nicht vorstellen....

    http://2sames.de/projekt/


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • @Monika ,
    Danke für die vielen interessanten Links!


    Außenstehende haben keinen Zugriff auf die Profile der Mitglieder. Und einen Zugang gibt es nur nach einem direkten Kontakt mit einem der drei Vermittler."....


    Dad finde ich schon mal sehr positiv. Bei "Handicaped love", der bekanntesten Singlebörse für Menschen mit Behinderung, sind sämtliche Profile (inkl. Fotos) öffentlich einsehbar, auch für Nicht- Mitglieder. Das hat mich bisher immer davon agehalten.


    Sind wir hier nicht wieder bei dem Thema "Inklusion"...
    ...behinderte Menschen gehören in unserer Gesellschaft
    eben noch nicht so einfach ganz selbstverständlich dazu. :icon_confused


    Ich fürchte, das wird ein ganz schwieriges Thema bleiben. Du kannst Liebe ja niemals erzwingen, und du kannst auch niemanden zwingen, sich einen behinderten Menschen zum Partner zu nehmen, wenn einer das partout nicht möchte.


    Einen Rechtsanspruch auf Inklusion, wie willst du den in solchen Bereichen duchsetzen? In einem der verlinkten Artikel heißt es, jeder Mensch hat das Recht geliebt zu werden. Moralisch ist das richtig, aber Liebe lässt sich ja nicht einklagen, wie man einen Arbeitsplatz oder eine barrierefreie Wohnung einklagen kann. :/

  • Ich fürchte, das wird ein ganz schwieriges Thema bleiben. Du kannst Liebe ja niemals erzwingen, und du kannst auch niemanden zwingen, sich einen behinderten Menschen zum Partner zu nehmen, wenn einer das partout nicht möchte.


    Das stimmt natürlich.
    Aber das ist ja immer so, Liebe kann man nicht erzwingen.


    Ich denke wenn behinderte Menschen in unserer Gesellschaft
    einfach ganz selbstverständlich dazu gehören würden.
    Also man im Alltag viel mehr Berührungspunkte hätte,
    würden die Berührungsängste vieler Menschen sicher weniger.
    Vielleicht würden sich dann auch mehr Menschen zutrauen eine
    Beziehung mit einem behinderten Menschen ein zu gehen....


    Durch gelebte Inklusion würden Begegnungen und Umgang mit
    behinderten Menschen einfach zur Normalität werden und alle
    würden sich näher kommen, sich besser kennen lernen, vielleicht
    auch mehr oder auch eben nicht aber es wäre nichts "Besonderes"
    mehr dabei.....


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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