Unbefriedigendes Assistenzurteil des Sozialgerichtes Aachen

  • 3. September 2018 von Gerhard Bartz
    Unbefriedigendes Assistenzurteil des Sozialgerichtes Aachen
    https://www.kobinet-nachrichte…ozialgerichtes-Aachen.htm


    Auf der verlinkten Kobinet-Seite schreibt Gisela Maubach (im Beitrag vom 3. September), dass es sich um das selbe Sozialamt handelt mit dem auch sie zu kämpfen hat.



    Rollstuhlfahrerin kämpft um Betreuung - Gerichtsurteil
    Lokalzeit aus Aachen | 31.08.2018
    …"Ihr langer Kampf um eine Assistenz vorm Sozialgericht endet nüchtern."....
    VIDEO:
    https://www1.wdr.de/mediathek/…--gerichtsurteil-100.html


    Gerhard Bartz:
    https://de-de.facebook.com/ger…3/posts/10213195402060423


    Man kann es echt nicht glauben.... :thumbdown:






    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

    2 Mal editiert, zuletzt von Monika ()

  • Eine Assistentin von Frau Kalwin hat eine Petition gestartet:
    #BehördeWürdelos – Gebt meiner Freundin Birgit die Assistenz, die sie zum Leben braucht!

    https://www.change.org/p/beh%C…options_more.fake_control


    https://www.change.org/p/beh%C…-leben-braucht/u/23427081



    18. Okt. 2018
    Neuigkeit zur Petition
    "Offener Brief" an den Landrat:

    https://www.change.org/p/behördewürdelos-gebt-meiner-freundin-birgit-die-assistenz-die-sie-zum-leben-braucht/u/23438130




    Birgit Kalwitz beim ZDF - "Volle Kanne"


    Kampf um 24-Stunden-Assistenz
    Birgit Kalwitz hat Spinale Muskelatrophie. Sie ist berufstätig, Mutter einer Tochter - und ist 24 Stunden auf Hife angewiesen. Um diese zu bekommen, hat sie mittlerweile drei Klageverfahren vor dem Sozialgericht Aachen angestrengt.


    Beitragslänge:16 min
    12.10.2018
    https://www.zdf.de/verbraucher…mpf-um-assistenz-100.html



    Jetzt wurde Frau Kalwin die Kostenübernahme für die Mitnahme einer Assistenz ins Krankenhaus, zu einer wichtigen Behandlung, auch noch abgelehnt :!::eek:thumbdown:


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • Neuigkeit zur Petition
    #BehördeWürdelos - 1 Tag bis zur Demo!
    https://www.change.org/p/beh%C…-leben-braucht/u/23633284



    https://www.facebook.com/marri…0431301/1866707043447365/



    Demo vor der Kreisverwaltung in Düren... :thumbup:


    Hier ein funktionierender Link zum ersten Beitrag im Thread:
    https://kobinet-nachrichten.org/de/1/nachrichten/38621


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

    3 Mal editiert, zuletzt von Monika ()

  • 20.11.2018
    Demonstration vor dem Kreishaus: Kehrtwende von Landrat Spelthahn


    Protestaktion in Düren: Landrat entschuldigt sich bei Birgit Kalwitz
    https://www.aachener-nachricht…at-spelthahn_aid-34602225

    Ich hoffe sehr das es wirklich ein Erfolg ist....
    Der Landrat hat ihr wohl seine Hilfe zugesagt, aber sagen kann man ja bekanntlich viel. :icon_confused


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

    2 Mal editiert, zuletzt von Monika ()

  • 20.11.2018


    Michel Arriens‏ @RollerUndIch

    Wow, fast 100 Menschen waren heute auf der Demo für Birgits Assistenz & Menschenwürde (http://change.org/birgit ).
    Und es gibt gute Nachrichten: Der Landrat ist eingeknickt & hat die Assistenz dank 57.000 Menschen bewilligt! Was für ein Erfolg!

    https://twitter.com/RollerUndIch/status/1064873530305720320


    https://twitter.com/ChangeGER/status/1064873323987943424


    :protest:klatsch:klatsch:klatsch


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

    Einmal editiert, zuletzt von Monika ()


  • Der Landrat hat ihr wohl seine Hilfe zugesagt, aber sagen kann man ja bekanntlich viel. :icon_confused


    wäre schön, wenn der Landrat sich auch bei Gisela Maubach entschuldigen und ihr Unterstützung zusagen würde. Das funktioniert aber anscheinend nur mit einer guten Öffentlichkeitsarbeit der prominenten Aktivisten in der Szene. Aber leider bekommen Menschen mit geistiger Behinderung von dieser Seite keine Unterstützung.
    So sehr ich mich für Frau Kalwitz freue - das Ganze hat einen bitteren Beigeschmack, weil es deutlich macht, dass es auch bei behinderten Menschen eine Klassengesellschaft und wenig/keine Solidarität "nach unten" gibt.

    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

    Einmal editiert, zuletzt von Inge ()

  • Das ärgert mich auch sehr. Warum ist das so?


    Meine Vermutung:

    • Weil diejenigen sich von Menschen mit geistigen Behinderungen distanzieren wollen und nicht mit denen in einen Topf geworfen werden wollen.
    • Weil diejenigen Kontakt und Inklusion "nach oben" - also mit Nicht-Behinderten - haben wollen und nicht "nach unten" - also mit Menschen, die massivste geistige Behinderungen haben.
    • Weil diejenigen bei Menschen mit leicht(er)en geistigen Behinderungen sich noch als Gönner fühlen können, aber mit geistig schwerstbehinderten einfach keine Empathie empfinden (können)...

    Sorry, bei diesem Thema werde ich biestig und zynisch.

    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

  • Ich musst auch gleich an Frau Maubach denken.


    Ich kenne die Gründe nicht, aber ich glaube, ein Problem ist, dass viele leichter fällt, den Menschen, die mindestens im gewissen Grade für sich selber sprechen und für sich selber einstehen können, eher ein selbst bestimmtes Leben zu zugestehen. Das bedeutet im Umkehrschluss dann, dass sie den Menschen die das nicht oder nicht ausreichend gesellschaftskonform können, dieses Recht indirekt oder sogar direkt abspricht.


    Das ist ein Thema der Inklusion in Kindergärten und Schulen, aber wohl auch bei selbst bestimmten Leben versus Heim im Erwachsenenalter. Leider!

  • Ich glaube ein Punkt ist eben auch, dass auch bei Menschen mit K überhaupt keine Berührungspunkte
    zu Menschen mit erheblichen kognitiven Einschränkungen gegeben sind und deswegen Menschen mit GB für einen "durchschnittlich K Behinderten" genauso fremd sind wie für Menschen ohne Handycap!


    Das Konzept, auf das wir Angehörige von Menschen mit GB bestehen, nämlich dass das Recht auf Selbstbestimmung nicht zwangsläufig an die Kompetenz Selbständigkeit gebunden sein muss, ist zB für Raoul Krauthausen mindestens genauso schwierig zu erfassen wie für meinen Sachbearbeiter/Fallmanager der Eingliederungshilfe...


    Zufälligerweise hatte ich mal die Gelegenheit mit Raoul 2 Gläser Rotwein lang über diese Problematik zu diskutieren. Da habe uch festgestellt, dass es für ihn vielleicht sogar noch schwerer ist als für meinen bereits recht unwilligen Fallmanager dem Konzept der "advokatorischen Assistenz" zu folgen. Und das hat ganz sicher biografische Gründe: mein Fallmanager ist ohne große Vorerfahrungen pber sein Studium in die Behidnertenarbeit gekommen. Raoul ( und natürlich auch alle anderen engagierten Inklusionsaktivisten) ist üner eigene Diskriminierung, nicht für voll genommen zu werden in die Behindertenarbeit gekommen. Diese Aktivisten mussten sich immer wieder wehren , dass andere ihre Wünsche formulieren und interpretieren - teilweise mussten diese Kämpfe gegen die eigenen Eltern ausgetragen werden. Und dann komme ich und erhebe ihm gegenüber den Anspruch für meinen Sohn zu sprechen ... das ist mit diesem biographischen Hintergrund natürlich schwer zu
    akzeptieren.


    Raoul hat auch nach 2Gläsern gutem Rotwein noch immer die Meinung vertreten, dass ich meinen Zwerg befähigen müsste seine Interessen selbst zu formulieren und zu vertreten - schließlich gäbe es ja auch die people first Bewegung! Ich weiß nicht, wieviel Zeit wir noch gebraucht hätten, damit er wirklich verstanden hötte, dass u.U. vielleicht deutlich mehr Menschen mit GB als heute aber eben garantiert nie die Mehrheit oder alle sich so selbst vertreten könnten. Wenn die Inklusionsszene das nicht schafft, die Eltern der stark kognitiv eingeschränkten Menschen grundsätzlich in ihrer Funktion als advokatorische Assistenzen zu akzeptieren, ist niemals ein Schulterschluss möglich.


    Ich muss jetzt auch mal ehrlich sein, ich bin mir nicht sicher, ob ich - obwohl grundsätzlich polischisch emanzipatorisch und mich für die Selbstbestimmung des Individuums immer einsetztend - OHNE die eigene Betroffenheit und OHNE die Menschen, die ich dadurch kennengelernt habe, so ohne weiteres dieses Konzept der advokatorischen Assistenz so problemlos verstehen und für mich hätte annemnen könnte.....


    Und wenn wir Eltern es nich nicht einmal schaffen, wenigstens die Inklusionsaktivisten vom Konzept der advokatorischen Assistenz zu überzeugen, dann sehe ich schwarz....


    Wie soll dann der Mitarbeiter der Eingliederungshilfe jemals akzeptieren können, dass es weder Frau Maubach, noch Inge noch mir darum geht, was wir als mütter für unsere Kinder wollen, sondern dass es IMMER darum geht, dass wir die Wünsche unserer Kinder heraushören, übersetzen und durchkämpfen...


    ( wollte niemanden in Schutz nehmen, nur erklären, warum ich dafpr plädiere nicht müde zu werden zu erklären, um was es geht)

    Schöne Grüße von Birgit, Mama vom

    • "Zwerg", geboren 2000 mit Tris21 und 'ner Reihe von Zusatzdiagnosen, gsd trotzdem topfit und zuckersüß
    • "Großen" ,gsd genauso topfit und zuckersüß (lässt sich aber leider seit längerem nur noch von wesentlich jüngeren Frauen knuddeln)

    Einmal editiert, zuletzt von Birgit A ()

  • Na ich bin sicher: verstehen, hat immer auch mit kennen zu tun!


    Bei mir ist das ohne eigenen Verdienst so, dass - innerhalb der ersten 3 Verwandschaftsgrade unserer großen Familie wir zum Beispiel ein wildes Potpourri unterschiedlichster Behinderungsarten haben -


    Das hat Nachteile - für das letzte Familientreffen haben wir die Begegnungsstätte einer Behinderteneinrichtung gemietet, weil wir nur so genügend barrierefreie Zimmer und Pflegebetten Ausstattung gefunden haben...


    Das hat aber eben auch Vorteile : zB beim Ausflug am zweiten Tag hatten wir alle miteinander freien Eintritt, weil meine Schwester und ich mit einem Stapel Behindertenausweisen an der Kasse standen und die freundliche Kassiererin geantwortet hatte " Lebenshilfegruppen haben immer freien Eintritt, da muss ich gar nicht die einzelnen Ausweise kontrollieren" :D:D:D


    Aber natürlich hat sicher jeder seine blinden Flecken - bei mir waren das lange Zeit komplett die Welt der Autisten - da habe ich dann einiges z.B von unserer lieben Enscha gelernt :thumbup: Aber richtig schlimm sind die blinden Flecken, die mir gar nicht bewusst sind - und da gubt es sicher auch einige :icon_cry !

    Schöne Grüße von Birgit, Mama vom

    • "Zwerg", geboren 2000 mit Tris21 und 'ner Reihe von Zusatzdiagnosen, gsd trotzdem topfit und zuckersüß
    • "Großen" ,gsd genauso topfit und zuckersüß (lässt sich aber leider seit längerem nur noch von wesentlich jüngeren Frauen knuddeln)

    2 Mal editiert, zuletzt von Birgit A ()

  • Ja.
    Ich glaube, die Welt der Autisten hat da vielleicht was Verbindendes:
    Kinder mit frühkindlichem Autismus stehen so ziemlich überall dazwischen:
    In einem Moment ist Intelligenz erkennbar, vielleicht sogar hohe, im nächsten Moment genau das Gegenteil. Vom Betreuungs- und Pflegeaufwand ist man häufig im Bereich sehr schwerer Behinderung.
    Obwohl es wieder so anders ist. Aber doch gibt es Parallelen. So steht man zwischen leichter und schwerer Behinderung - und irgendwie sui generis.


    Welche Welt mir völlig fremd ist, ist die der Intensivpatienten. Wahnsinn, was da Eltern und Pfleger leisten müssen - zusätzlich. Aber verstehen würde ich deren Bedürfnisse , glaube ich und hoffe ich, wohl, wenn Betroffene mir davon berichten würden.

  • Guten Morgen zusammen,


    ich kenne viele Eltern, da kann ich die Kritik von den Selbstvertretern gut verstehen. Ich könnte ja auch manchmal kreischen, wenn ich erlebe, dass Eltern ihren fast 50-jährigen "Buben" als Kleinkind behandeln. Der "Bub" darf sich seine Kleidung nicht selbst aussuchen und sieht wie eine Karikatur seines Vaters aus. Der "Bub" muss die Musik seiner Eltern ertragen und bekommt vor unterdrückter Aggressivität Schweißausbrüche davon (ja. die Eltern sprechen echt als "Bub" über ihn).


    Mich stört massiv, dass die meisten Selbstvertreter davon ausgehen, sie wüssten besser als ich, was meine Tochter braucht. Die Erfahrung und Kompetenz von uns Eltern bekommt eine negative Bedeutung bzw. wird ignoriert und sogar negiert. Wir Eltern werden durch die negativen Kindheitserlebnisse der Selbstvertreter schlicht und einfach in Sippenhaft genommen.


    Mich stört auch massiv, dass einfach nur eine Abschaffung von Sondereinrichtungen ohne die Forderung nach geeigneten(!) Alternativen gefordert wird. Das wäre gerade für Menschen wie meine Tochter eine Katastrophe. Die Forderung nach Alternativen muss unterstützt werden, und der Aufbau von Alternativen würde automatisch einen Abbau von Sondereinrichtungen nach sich ziehen.

    Übrigens: auch ich habe viele blinde Flecken (natürlich gehört auch Autismus dazu :| ). Aber dann maße ich mir auch nicht an, diese Bereiche zu kennen und dann über diese Menschen und ihre Angehörigen bzw. Vertreter zu urteilen.

    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

  • und es ärgert mich, dass bei diesem Bericht wieder mal die Kommentarfunktion abgeschaltet ist, sodass Kritik an dieser einseitigen Unterstützung nicht an die Öffentlichkeit kommen kann.

    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

  • und es ärgert mich, dass bei diesem Bericht wieder mal die Kommentarfunktion abgeschaltet ist, sodass Kritik an dieser einseitigen Unterstützung nicht an die Öffentlichkeit kommen kann.


    Über Facebook vielleicht:
    https://www.facebook.com/kobin…332516116818658?__tn__=-R


    Viele Grüße
    Monika