Inklusion im Kindergarten

  • Aus gegebenem Anlass denke ich schon eine ganze Weile nach, wie Inklusion im Kindergarten gelebt wird/werden sollte und dachte mir, vielleicht möchte sich auch jemand anderes an einer Reflexion darüber beteiligen.


    Bei uns ist es so, dass der kleine Prinz zwar erst mit fast 4 Jahren im Kindergarten anfangen konnte - davor mussten wir ob der Diagnose erst einmal unser Leben wieder auf die Reihe bekommen - aber ich weiß nicht, ob wir es überhaupt besser erwischen hätten können. Beim Aufnahmegespräch schon meinte die Leiterin, die auch die Gruppe des kleinen Prinzen leitet: "Jeder darf hier sein, wie er ist. Wir begleiten die Kinder und schauen, wo sie stehen. Da holen wir sie ab und versuchen, sie in ihrer Entwicklung zu fördern." Es handelt sich übrigens um einen Regelkindergarten.


    Einen besonders herzerwärmenden Moment hatte ich beim Laternenfest diese Woche. Das Fest musste wettertechnisch im Bewegungsraum/Turnsaal abgehalten werden, und aus diesem Grund waren alle Lichter im Kindergarten aus, es standen noch viele Windlichter/Laternen herum. Eine schöne Stimmung, zumindest für Erwachsene. Für die Kinder war es ein bisschen mystisch, für den kleinen Prinzen anfangs sehr unheimlich. Er meinte gleich beim Betreten, dass er nicht auf das Fest gehen mag und wir heim fahren sollen. Ich nahm ihn an der Hand und sagte, dass ich bei ihm bleibe, dass wir da jetzt gemeinsam mitzumachen versuchen, und falls es wirklich nicht passt für ihn, soll er es mir sagen, wir können jederzeit gehen. Das war auch meine Überzeugung, dass wir einfach gehen würden, wenn die Dunkelheit für ihn nicht in Ordnung wäre, und ich habe das auch der Leiterin so kommuniziert. Daraufhin meinte sie: "Ganz sicher nicht. Wenn es für den kleinen Prinzen zu unheimlich ist im Dunkeln, dann drehen wir ganz einfach das Licht wieder auf."

  • Oh, das ist ja wirklich total lieb von der Kindergartenleiterin. Klasse.


    Das wäre bei uns dann doch nicht gegangen. - Oder?
    Ich hätte nie gefragt, es wurde auch nicht angeboten. Es lag aber auch nicht am Licht.


    Aber die anderen Eltern hätten sich schon massiv beschwert, wenn es "nicht so schön ist".


    Auch bei uns lautete das Gruppenmotto: "Bei uns darfst du sein, wie du bist."