Spiegel-Artikel: Geistig behinderte Eltern

  • Hi,


    da meine Tochter L am liebsten in jeden Kinderwagen schaut und die Eltern immer einer sehr persöhnlichen Befragung unterzieht :whistling:
    mache ich mir auch schon manchmal Gedanken um dieses Thema und kann meine Gefühle dazu gar nicht richtig beschreiben ...


    Bisher habe ich L auf ihre Frage nach einem eigenen Baby gesagt sie kann erst ein Baby haben wenn sie groß ist und einen Mann hat. Daraufhin wollte sie sofort den Papa heiraten und war traurig als ich gesagt habe: das ist meiner, den kannst Du nicht kriegen.


    Also auf jeden Fall ein Thema mit Bauchschmerzen.


    LG Sigrid

  • Hey Sigrid,


    so eine Fachwerker-Ausbildung zur Helferin im Kindergarten, oder in der Krippe, wär das nix für Deine Tochter?

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

  • Ich habe nun schon viele junge Damen mit einer geistigen Behinderung kennengelernt. Die meisten von ihnen haben einen Kinderwunsch.
    Einige fitte Frauen haben sogar Kinder bekommen und ich muss sagen, ich war erstaunt, wie gut sie das mit Unterstützung hinbekommen.


    Ich kenne zwei Frauen, die im Kindergarten arbeiten und das klappt super.
    Sie sind kinderlos und können damit tatsächlich ihren Kinderwunsch stillen.


    Mein Sohn kam vor einiger Zeit mit einem Kuscheltier nach Hause und meinte, das hätte er für seinen zukünftigen Sohn, den er mal irgendwann bekäme, gekauft.
    Da musste ich erst einmal schlucken......und auch mit den Tränen kämpfen.

  • Hi,


    na ja das mit der Kindergartenhelferin wäre noch ein weiter Weg ...
    Wenn Kinder weinen und das L zu laut ist dann wird sie schon im Ton sehr agressiv. Aber da arbeiten wir ja drann.
    Ja das wäre super wenn sie mit den Kindern singen und tanzen könnte träum


    Aber man ja schon die Ängste ums eigene Kind wenn man selber mal nicht mehr da ist und mit einem Enkel verlängern sich die Ängste ... Aber vieleicht bin nichts optimistisch genug - ich arbeite dran.


    L denkt sich auch schon immer Namen für ihr Baby aus. Als ich mal sagte es könne ja auch ein Junge sein war sie überrascht und gar nicht einverstanden :D Na ja bei zwei Schwestern ...


    lg Sigrid


    lg Sigrid

  • Ich finde es völlig in Ordnung, wenn auch Menschen mit einer geistigen Behinderung Kinder bekommen. Wer in der Lage ist Sexualität und Fortpflanzung zu verstehen, der ist meiner Meinung nach auch in der Lage ein Kind zu haben. ABER dazu braucht es je nach Fall eben auch die nötige Unterstützung. So wie manche Menschen mit geistiger Behinderung eben spezielle Unterstützung brauchen, um Dinge lernen zu können, braucht es dafür eben auch Unterstützung.
    Ich denke, dafür gibt es Möglichkeiten und wenn nicht, muss man sich welche suchen.


    Das Thema Enkel was hier angesprochen wurde, würde ich nicht sooo eng sehen. Ein Mensch mit geistiger Behinderung braucht evtl. sein ganzes Leben lang gewisse Unterstützung. Bei einem Enkelkind das keine Behinderung hat, ist nach ca. 18 Jahren "Feierabend". Sorry, klingt irgendwie ein bisschen blöd, aber ich weiß gerade nicht, wie ich es besser formulieren kann.


    Für alle Eltern die deswegen Sorge haben... Es gibt eine Möglichkeit die Kinder selbst testen zu lassen, ob sie sich dafür geeignet halten und ob sie das packen.
    http://www.rent-a-baby.com/


    Ich finde das grundsätzlich eine super Sache und habe auch schon überlegt vor einer Kinderplanung so ein Angebot zu nutzen. Wäre für mich wichtig um die Sicherheit zu bekommen, das ich es schaffen kann. Aktuell ist das Thema Kinderplanung aber leider "out of order", da ich erst selber noch genug lernen muss, um einem eigenen Kind gerecht werden zu können.

  • Hi,


    Um Sexualität zu leben muss man das nicht verstehen.
    Die Angst das auch das Enkelkind vieleicht nicht normal intelligent ist, ist da und genetisch auch von den Wahrscheinlichkeiten her ja auch höher.


    Nachdenkliche grüße
    Sigrid

  • Sigrid, ich glaube du hast mich etwas Missverstanden.
    Um Sexualität zu leben muss man nichts verstehen oder begreifen. Vereinfacht gesagt ist das ja auch irgendwo ein "Grundbedürfnis" des Menschen. Dazu muss man wirklich nichts verstehen, auch wenn es natürlich besser wäre, wenn man begreifen kann das eben manches nicht so einfach geht.
    (Erinnere mich mit Schrecken an einen Mitpatienten mit geistiger Behinderung der nicht begreifen konnte das ich definitiv nicht in irgendeine Toilette mit ihm gehen will, auch wenn ich ein schönes Mädchen bin.)


    Mir ging es eher darum das ein Mensch der versteht was Sexualität genau ist und wie Fortpflanzung funktioniert auch in der Lage sein kann / darf ein Kind zu bekommen. Gegebenenfalls eben mit der nötigen Unterstützung ein Kind auch zu erziehen.

  • Wie gehen Eltern und Betreuer mit einem starken Kinderwunsch von geistig behinderten Menschen um? Ist der Wunsch im Rahmen der Selbstbestimmung zu respektieren, oder dürfen Eltern und Betreuer sich über diesen Wunsch hinwegsetzen, weil sie glauben, sie wüssten besser, was gut und richtig ist?
    Ich denke, das ist ein sehr schwieriges Thema.


    Ich finde es sehr gut, wichtig und richtig, dass es begleitende Angebote für Eltern mit einer geistigen Behinderung gibt und die Kinder dieser Eltern Förderung erhalten.
    Ich denke, in Zukunft wird es immer mehr Eltern mit einer geistigen Behinderung geben, weil man ihnen dieses Recht immer öfter zugesteht und die Förderangebote ausbaut.

  • Trixi

    Hat das Label Erwachsene / Eltern mB hinzugefügt.